Dóra Maurer hat einmal gesagt, das zentrale Thema ihrer Arbeit sei "Bewegung bzw. die konzeptuelle und faktische Auswirkung von Verschiebungen". Bewegung und Verschiebung, so belegt es ihr umfangreiches Oeuvre seit Ende der 1960er-Jahre, sind dabei stets auf Systemhaftigkeit und Strukturalität bezogen. Das Ausgehen von einer bestimmten, zuvor festgelegten Systematik und das anschließende Feststellen von unvorhergesehenen Abweichungen und Brüchen dieses Doppel charakterisiert den Prozess, den Maurer auf vielfältige Weise von ihren frühen grafischen Arbeiten über die von ihr so bezeichneten Verschiebungen bis hin zu den aus der Raummalerei entwickelten "Quasi-Bildern" der 1980er- und 90er-Jahre realisiert hat.